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Qualitätssicherung

Schilderbrücke mit elektronischer Fahrspuranzeige. Composing Fotolia / Adobe Stock 175263711 & 175263486 (Zatevakhin: Digital road signs – pointer lane)

Das Publizieren von Resultaten der Forschung ist Grundlage des wissenschaftlichen Fortschritts. Die Zahl der Veröffentlichungen pro Jahr ist dabei stark gestiegen und hat nicht nur qualitativ hochwertig publizierende Verlage und Publikationsorgane hervorgebracht. Unlängst in den Fokus geraten sind insbesondere unseriöse Geschäftsmodelle einiger Open-Access-Verlage und pseudowissenschaftliche Tagungen, 'predatory' conferences. Mangelnde Qualitätssicherung betrifft jedoch potentiell auch konventionelle Publikationsmodelle (Closed Access) für Monographien und Zeitschriften. Die Reputation der Forschenden leidet, wenn sie in einer unseriösen Zeitschrift oder bei einem zweifelhaften Verlag publizieren, selbst wenn die eingereichte Veröffentlichung an sich von hoher wissenschaftlicher Qualität ist.

Qualität überprüfen

Kontakt

Bei Fragen und in Zweifelsfällen beraten:
Fachreferentinnen und Fachreferenten
Open-Access-Beauftragte

Alternative Journals finden

Recherchetools

Zur Überprüfung der Seriosität von Zeitschriften und Verlagen können die Checkliste Think - Check - Submit und das Journal Evaluation Tool genutzt werden. Für die Open-Access-Veröffentlichung von Monographien wurden unlängst Qualitätsstandards veröffentlicht. Diese Kriterienkataloge bieten Publizierenden eine wertvolle Hilfestellung.

Forschende sollten insbesondere sicherstellen, dass

  • die Zeitschrift oder der Verlag in der Fachcommunity bekannt ist,
  • die Zeitschrift oder der Verlag in Scopus und/oder Web of Science sowie den jeweils einschlägigen Fachdatenbanken ausgewertet wird,
  • der Verlag leicht und eindeutig identifiziert und kontaktiert werden kann,
  • Aussagen über die Sicherung der wissenschaftlichen Qualität im Peer Review getroffen werden,
  • anfallende Publikationskosten transparent angegeben werden,
  • Mitglieder des Editorial Boards bekannt sind und ihre Tätigkeit als Editor auf ihren eigenen Webseiten angeben und dadurch bestätigen,
  • Open-Access-Zeitschriften im Directory of Open Access Journals (DOAJ) enthalten sind,
  • Open-Access-Monographien die "Empfehlungen zu Qualitätsstandards für die Open-Access-Stellung von Büchern" einhalten.

Mitgliedschaften in anerkannten qualitätssichernden Initiativen indizieren die Vertrauenswürdigkeit von Verlagen:

Committee on Publication Ethics (COPE)
Open Access Scholarly Publishers Association (OASPA) - für Open-Access-Verlage
Journals Online Project (JOLs) von INASP - für Zeitschriften aus Teilen Asiens und Mittelamerikas
African Journals Online (AJOL) von INASP - für Zeitschriften aus Afrika

Predatory Publishing

Mit "Predatory Publishers" (Raubverlage) bezeichnet man einige Verlage mit einem unseriösen Geschäftsmodell des Publizierens im Open Access. Hier werden, obwohl Autoreninnen und Autoren häufig APCs gezahlt haben, keine ausreichenden Leistungen zur Qualitätssicherung der Veröffentlichungen erbracht: Es fehlt ein Begutachtungsprozess im Peer Review, ein Editorial Board wird nur vorgetäuscht, es mangelt an redaktionellen Leistungen, möglicherweise sind die entstehenden Kosten nicht transparent; mitunter wird durch die Anlehnung an Namen und Design renommierter Verlage Seriosität vorgetäuscht.

Negativlisten

Negativlisten verzeichnen Zeitschriften und Verlage mit Verdacht auf "Predatory Publishing". Diese Listen sind nicht unumstritten, gleichwohl ein wichtiges Hilfsmittel:

Löschliste des DOAJ
Cabells Scholarly Analytics - Blacklist (Subskription erforderlich, derzeit nicht lizenziert)
Beall's List of Predatory Journals and Publishers (nicht mehr laufend aktualisiert seit Ende 2016, Nachtrag Juli 2018)
List of Predatory Publishers and List of Predatory Journals (Kern aus Beall's List, Aktualisierung)

Der Eintrag eines Journals oder Titels ist ein deutlicher Warnhinweis und sollte immer dazu führen, dass Forschende zur Klärung Kontakt mit der zuständigen Fachreferentin bzw. dem zuständigen Fachreferenten in der Bibliothek oder mit der Open-Access-Beauftragten aufnehmen.

Recherchetools wie Journal Selector, Journal Guide oder Quality Open Access Market (QOAM) können Forschenden eine Hilfestellung bieten, um Impact, Veröffentlichungsmodalitäten und Scope von Zeitschriften zu ermitteln, und damit die Recherche nach geeigneten Publikationsorganen unterstützen.