UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK


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Bestände & Sondersammlungen

Die Universitätsbibliothek stellt umfangreiche Literaturbestände in analoger und digitaler Form zur Verfügung und gewährleistet die Informationsversorgung für Studium, Forschung und Lehre an der Universität Osnabrück.

Die erst Mitte der 1970er Jahre gegründete Universitätsbibliothek besitzt keinen gewachsenen historischen Buchbestand; auch aus ihrer Vorgängereinrichtung, der Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen, ist keine nennenswerte Anzahl von Altdrucken erhalten. Gleichwohl gelang es über die Jahre, einen nicht unerheblichen Bestand an älterer Literatur zu akquirieren und interessante Sondersammlungen zu übernehmen bzw. auf- und auszubauen.

Altdrucksammlung des IKFN

Altdrucksammlung IKFN: Zedler,
Foto: Manfred Pollert / Universitätsbibliothek

Für das historische Quellenstudium hält der Bestand der vormaligen Bibliothek des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) sowohl Altdrucke als auch Sekundärformen bereit. Eine aus circa 10.000 Medieneinheiten bestehende Mikroformensammlung ermöglicht die Recherche nach Texten, Flugschriften und Zeitschriften der Frühen Neuzeit vom Frühhumanismus bis hin zur Aufklärung.

Die frühere Forschungsbibliothek des IKFN, seit Herbst 2019 ein Sonderstandort in der Bibliothek Alte Münze, bewahrt zudem eine stattliche Anzahl von Altdrucken aus dem 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Entsprechend dem Sammlungsprofil sind die Kulturgeschichte der Städte, Regionen und Territorien des alten deutschen Sprachraums in zeittypischer Form repräsentiert, besondere Schwerpunkte liegen auf der Landeskunde sowie der Bildungs-, Konfessions- und Literaturgeschichte.

Daneben ist ein aus gut drei Jahrhunderten stammender enzyklopädischer Quellenbestand mit insgesamt über 600 Bänden an Universal-, Konversations-, Partikular-, Gelehrtenlexika und Wörterbüchern nahezu lückenlos vorhanden und nimmt weit mehr als ein Drittel des gesamten Altdruckbestands ein. Prunkstück der umfangreichen Sammlung ist die zwischen 1751 und 1780 erschienene "Encyclopédie". Sie besteht aus 35 prachtvoll eingebundenen Folianten, deren Ankauf maßgeblich dem mäzenatischen Engagement von Osnabrücker Bürgern zu verdanken ist.

Archiv Historische Bildpostkarten

Historische Postkarte Schloss Osnabrück, Bildarchiv "Historische Bildpostkarten", Sammlung Prof. Dr. S. Giesbrecht / Universität Osnabrück

Als Depositum verwahrt die Universitätsbibliothek die rund 19.000 historischen Bildpostkarten der Sammlung Professorin Dr. Sabine Giesbrecht und weitere kleinere Postkartensammlungen, die inzwischen gleichfalls zum Bestand des Archivs Historische Bildpostkarten gehören. Der Kernbestand der Sammlung Giesbrecht wurde der Universitätsstiftung 2010 als Schenkung übergeben. Ursprünglich ging es der Osnabrücker Musikwissenschaftlerin bei der Suche nach historischen Postkartenmotiven aus den Jahren um 1900 bis 1945 um die Darstellungen musikalischer Sujets; schnell erweiterte sich die seit 1980 kontinuierlich zusammengetragene Sammlung aber auch auf literarische und politische Themen, Stadtansichten oder Szenen aus dem gesellschaftlichen Leben. Die beeindruckenden Zeitdokumente lassen sich systematisch in einer neuen Bilddatenbank einsehen, die mit Unterstützung der Sievert-Stiftung und des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur aufgebaut wird und dank der autoptischen Neuerfassung und -katalogisierung der Bestände zuverlässige und komfortable Recherchemöglichkeiten nach Motiven bietet. Im öffentlichen Bereich sind zur Zeit rund 15.000 Scans historischer Karten zu finden (Stand: 1. Quartal 2021).

Bibliothek Alewyn

Der Sammelleidenschaft des Germanisten und Literaturwissenschaftlers Richard Alewyn (1902-1979) verdankt die Universitätsbibliothek einen bedeutenden germanistischen Bestand von Originalausgaben der Goethezeit und der Restaurationsepoche. Diese bilden neben Ausgaben der Klassischen Moderne und philologischer Forschungsliteratur das Herzstück der rund 8.000 Bände umfassenden Bibliothek Alewyn, die 1980 von der Universitätsbibliothek erworben wurde.

Forschungsbibliothek zur Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)

Die Bibliothek des Forschungszentrums IKFN verfügt über einen Buchbestand von annähernd 20.000 Bänden, die nach einer eigenen Systematik frei zugänglich im Untergeschoss der Universitätsbibliothek am Standort Alte Münze aufgestellt sind und als Präsenzexemplare zur Verfügung stehen. Angeschlossen sind etliche Bände an Zeitschriftenliteratur, die den Buchbestand um weitere Forschungsliteratur ergänzen. Kern der Sammlung ist die regionenpezifische Literatur zur Kulturgeschichte des alten deutschen Sprachraums. Daneben besitzt die Forschungsbibliothek Literatur zur historischen Friedensforschung, bibliographische, enzyklopädische und biographische Nachschlagewerke, Forschungsliteratur zur europäischen Kulturgeschichte und einen Fundus an historischen Drucken.

Bibliothek des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien

IMIS-Bestand im Anbau der Bibliothek Alte Münze, Foto: Barbara Mönkediek / Universitätsbibliothek

Die IMIS-Bibliothek befindet sich in der Universitätsbibliothek am Standort Alte Münze (2. Obergeschoss) und hält einen Buchbestand von mittlerweile gut 13.500 gedruckten Bänden und um die 100 Zeitschriftentitel zu vielen Gebieten der Migrationsforschung vor. Sie ist nach einer eigenen Systematik erschlossen und geordnet, mit dem Standortkürzel B-IMIS über den OPAC nachgewiesen und dem Fernleihverkehr angeschlossen. Der IMIS-Bestand ist zur Freihandnutzung aufgestellt.

Ius-Commune-Bibliothek

Initiale der Inkunabel "Reformation der Stadt Nürnberg", 1484, Foto: Barbara Mönkediek / Universitätsbibliothek

Den größten zusammengehörenden Altbestand bildet die Ius-Commune-Bibliothek. Sie dokumentiert umfassend die historische Entwicklung des Gemeinrechts in Kontinentaleuropa vom 13. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert und besteht aus 900 Bänden beziehungsweise 1.600 Titeln. Dieser besondere Bestand ist in der Bereichsbibliothek Rechts- und Wirtschaftswissenschaften geschlossen und fachsystematisch aufgestellt, in die drei großen Bereiche Rechtsquellen, Rechtswissenschaft im engeren Sinne und Rechtspraxis gegliedert.

Die von ihrer Provenienz aus einer oberitalienischen Gelehrtenbibliothek her inhaltlich und buchgeschichtlich sehr interessante Sammlung konnte 1991 mit Sondermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Niedersächsischen Klosterkammer erworben werden. Die teilweise stark beschädigten Bände der Ius-Commune-Bibliothek wurden fachgerecht restauriert und im Kompetenzzentrum Alte Drucke der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel nach modernen Standards der Altdruckkatalogisierung sukzessive formal erschlossen und überregional nachgewiesen.

Juristische Sondersammlungen

Weitere juristische Sondersammlungen konnten von Rechtswissenschaftlern oder großen Anwaltskanzleien übernommen werden. Dazu zählen die mit großzügig von der Firma KM Europa Metal AG (KME) zur Verfügung gestellten Mitteln 1984 erworbene Bibliothek des Staatsrechtlers und ehemaligen Bundesverfassungsrichters Gerhard Leibholz und die 2003 erworbene, rund 5.000 Bände umfassende Privatbibliothek des Wiener Völkerrechtlers Ignaz Seidl-Hohenveldern. 2006 wurde außerdem die Privatbibliothek des Tübinger 'Öffentlichrechtlers' Otto Bachof übernommen.

Osnabrugensien

Über Stadt und Region Osnabrück hat die Bibliothek bislang einen Bestand von über 2.500 Medieneinheiten zusammengetragen. Dieser Präsenzbestand in der Bibliothek Alte Münze ist mittels einer Aufstellungssystematik inhaltlich erschlossen.

Theologische Nachlässe & Sammlungen

1995 schenkten die Erben des Münsteraner Professors für evangelische Theologie Karl Heinrich Rengstorf (1903-1992) der Universität Osnabrück seine rund 12.000 Bände umfassende bedeutende Privatbibliothek mit theologischer Literatur und Judaica. Darüber hinaus enthält die Sammlung Rengstorf auch seinen handschriftlichen Nachlass und Mobiliar aus einem ehemaligen Arbeitszimmer.

Der Bestand zur katholischen Theologie konnte 1999 durch die Dauerleihgabe von 3.000 Bänden der Bibliothek des Osnabrücker Bischofs Helmut Hermann Wittler (1913-1987) erweitert werden.

Anfang 2012 erwarb das Institut für Islamische Theologie die rund 5.000 Bände umfassende Bibliothek eines pensionierten Kölner Imams, der rund 40 Jahre lang überwiegend arabischsprachige Werke zu Koran- und Hadithwissenschaften, islamischer Glaubenslehre, Mystik, Philosophie sowie philologischen und historischen Themen gesammelt hatte. Die Islamische Gelehrtenbibliothek bildet nunmehr den Grundstock für die Literaturversorgung des Instituts, seiner Lehrenden und Studierenden.